08 - 21. Februar 2007

SchlagLicht

Hockey endlich auch im Guinness Buch der Rekorde vertreten – in der Kategorie ‚Höchste Verbandsbeiträge aller Sportarten’

Die Anträge für den nächsten Bundestag sind seit Montag im Netz und die Katze aus dem Sack. Beim Lesen des Antrages des Präsidiums zur Festsetzung der Beiträge konnte man kaum glauben, was da stand und vielleicht ist es ja auch nur ein Druckfehler. So soll der Beitrag für einen erwachsenen Hockeyspieler von ca. EURO 7.70 auf jetzt EURO 15.- VERDOPPELT werden. Für einen Jugendlichen sollen wir jetzt einen Beitrag von EURO 7.50 statt EURO 2.- zahlen. Da auch der WHV seine Beträge nach der neuen Berechnung von EURO 8.- auf mind. EURO 13.50 erhöhen will, zahlt ein Verein im Westen dann über EURO 30.- für einen erwachsenen Hockeyspieler, wenn man noch alle anderen Sonderbeiträge wie Pässe, BL-Umlage, Ergebnisdienst berücksichtigt – ein schon unglaublich hoher Beitrag. Ein Jugendlicher kostet dann EURO 21.-

Sucht man nach einer Begründung für diese astronomische Summe, wird man mit allgemeinem Bla-Bla abgespeist. ‚Das neue Beitragsaufkommen ab 2008 muss deshalb erhoben werden, weil das bis dato nahezu kostenfreie Internet zukünftig so nicht fortgesetzt werden kann.’ Immerhin gibt es noch Potenzial zur Kostenreduzierung

Klar ist: natürlich kann und soll das Internet nicht weiterhin kostenfrei sein. Merkwürdig, dass das jetzt erst auffällt und die Macher des VVI offensichtlich seit Jahren ehrenamtlich arbeiten. Aber etwas genauere Zahlen hätten wir schon gerne: wie hoch sind denn die Mehreinnahmen durch den Antrag und wer bekommt diese wofür?? Wie hoch wären denn die Kosten für das Internet?? Aus gut informierten Kreisen ist zu hören, dass ein Teil der Beiträge an die Verbände fließen soll. Wer bekommt da wie viel wofür??

Und vor allem die entscheidende Frage: warum müssen eigentlich die Vereine komplett die Kosten für die eigentlich selbstverständlichen Leistungen eines Verbandes zahlen?? Auch auf die Vereine kommen gelegentlich neue Aufgaben und Kosten zu – dann muss eben entsprechend umdisponiert werden – und zwar ohne ständige Beitragerhöhungen, die bei uns kein Mitglied mitmachen würde.

Das Zwangsabo soll ja eigentlich abgeschafft werden, um damit auch erhebliche Kosten für die Vereine zu sparen. Durch die Hintertür soll offensichtlich dieser Sonderbeitrag wieder eingeführt werden. Super.

Unverständlich auch die Vermischung von neuer Beitragsberechnung nach Spielerpässen und der Internetumlage. Was hat das eine mit dem anderen zu tun?? Eigentlich nichts.

Was können die Vereine also tun?? Natürlich könnte man gegen den Antrag stimmen, aber damit würde man ja auch die eigentlich sinnvolle neue Beitragsberechnung ablehnen. Vielleicht sollte man die Anträge aus Berlin und Köln ablehnen – dann bliebe das Zwangsabo rein theoretisch bestehen und man müsste schon aus finanziellen Gründen den Antrag des Präsidiums ablehnen. Dann würde endlich die seit langem geforderte finanzielle Entlastung der Vereine eintreten, denn das Verfahren Zwangsabo ist keinesfalls abgeschlossen, wie der DHB irrtümlicherweise der Auffassung ist. Die Vereine, die nicht bezahlt haben, müssen das wohl auch nicht, denn seit November hat sich nichts getan und rein rechtlich steht das Zwangsabo auf ganz wackligen Füßen. Da aber dieses Jahr ja offensichtlich das Zwangsabo nicht mehr erscheint, ist die Zahlung ohnehin hinfällig und die Vereine hätte eine Menge gespart. Gespannt, und so lohnt sich ganz bestimmt ein Besuch des Bundestages, dürfte man auf die Erklärung für dieses heillose Durcheinander sein.