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06 - 6. Februar 2007 |
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SchlagLicht | ||||||
Taskforce: Chance verpasst? In wenigen Tagen läuft die Frist ab, in der man Anträge an den Bundestag 2007 stellen kann und bei dem einen oder anderen Verein steigt mit jedem Tag die Spannung, mit welchen Themen sich denn in diesem Jahr der Souverän des Deutschen Hockeysports befassen muss, gibt es doch viele "Baustellen", die den Klubs das Leben schwer machen. Das Thema "Beiträge" ist sicher eines davon: Werden künftig die gespeicherten Pässe eines Vereins als Grundlage für die Beitragsberechnung herangezogen (mit oder ohne Sockelbeitrag) oder bleibt es beim "Status Quo", das heißt: Die Vereine melden ihre Mitgliederzahlen wie bisher an den zuständigen Landessportbund und verfahren dabei mehr oder weniger ehrlich – zu verlockend ist es, einen Teil seiner Mitglieder fälschlicherweise einem anderen Sportverband zuzuordnen, wenn dessen Beiträge nur günstig genug sind. Wer so verfährt, pardon, aber es muss gesagt werden, der betrügt die Vereine, die "ehrlich" melden, wobei die DHB und Landesverbände sich sicher fragen müssen, woher dieser Geiz kommt. Sind vielleicht die Beiträge nicht doch erheblich zu hoch? Beitragserhöhung durch die Hintertüre? Natürlich werden sich die Vereine auch fragen, ob der Vorschlag, die Beitragsstruktur neu festzulegen, der Versuch ist, quasi durch die Hintertüre insgesamt ein höheres Beitragsaufkommen zu erzielen. Woher kommt nur dieser Argwohn? Um viel Geld geht es auch bei einem weiteren Thema, das vielen Vereinen auf den Nägeln brennt: Dem so genannten Pflichtbezug einer (welcher?) Fachzeitung. Wie das "mediale Konzept" in Zukunft ausgerichtet ist, darüber zerbrechen sich momentan die Mitglieder der neu installiertenTaskforce die Köpfe. Doch auch hier herrscht bei vielen Vereinen Verwirrung: Warum hat man nicht Vertreter von Vereinen, die ja in erster Linie von allen Auswirkungen betroffen sind, mit in dieses Gremium geholt? Warum werden die Vorschläge der Taskforce nicht so rechtzeitig veröffentlicht, dass den Vereinen bei Missfallen ausreichend Gelegenheit gegeben wird, eigene Anträge an den Verbandstag zu formulieren. Leider eine Chance zum Dialog verpasst. Viele Fragen und - leider - keine Antworten. Da wird es den einen oder anderen interessieren, dass Schwarz-Weiß Köln jetzt vorsorglich einen Antrag gestellt hat, die Pflichtabonnements von Printmedien vollständig abzuschaffen. Begründung gefällig? Das Internet mit seinen Möglichkeiten ist in der Lage, die Grundversorgung an Informationen schneller und kostengünstiger als jedes andere Medium sicherzustellen: In Sekunden sind Informationen ohne Porto- oder Druckkosten im elektronischen Briefkasten der Klubs. Und in vielen anderen Bereichen sind auch Sportvereine heute schon gezwungen, Daten im Internet auszutauschen: Lohnsteuer- oder Sozialversicherungsmeldungen sind da nur einige Beispiele. Das Lesevergnügen - das ist keine Frage - ist bei einer Zeitschrift sicher größer als am Computer. Aber das ist natürlich auch die Chance für die Printmedien, sich trotz Internet am Markt zu behaupten, gibt es doch sicher genügend Unterhaltsames und Wissenswertes, was über die Grundversorgung wie Ergebnisdienst und amtliche Mitteilungen hinaus geht. Ob es dazu reicht, eine oder mehrere Zeitschriften am Leben zu halten, muss sich zeigen. Lesevergnügen aber "Zwangs-zu-subventionieren", das kann in Zeiten, in denen Vereine mehr denn je mit ihren finanziellen Mitteln haushalten müssen, keine Lösung sein. Ach ja, wen der Antrag von Schwarz-Weiß Köln interessiert: Es gibt keine Geheimniskrämerei. Er ist auf der Seite "Schlagabtausch" mit einer umfassenden Begründung abgedruckt. Herbert Bohlscheid |
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