Mit purem Willen und dank Penaltyschießen zum Turniersieg
4:3 über England sichert deutschem Team Platz eins im Gesamtklassement
23.07.2016 – Dank eines auch den Turnierregularien zu verdankenden Sieges über England haben die deutschen U16-Jungen das Sechs-Nationen-Turnier in Antwerpen gewonnen. Nach den regulären 70 Minuten stand es 1:1-Unentschieden. Da aber das Turnierformat nach jeder mit Torgleichheit endenden Partie noch ein Penaltyschießen vorsah und Deutschland dies mit 3:2 für sich entscheiden konnte, ging in die Wertung ein Sieg ein, der im Gesamtklassement für Platz eins reichte. „Wir haben hier vieles gut gemacht“, sah Bundestrainer Benedikt Schmidt-Busse den deutschen Erfolg als nicht unverdient an.
Nach dem vergebenen ersten Matchball am Vortag (3:4 gegen Belgien) wollte das deutsche Team die zweite Chance unbedingt nutzen. Doch so einfach war das gegen England nicht. „Wir haben erleben müssen, wie vor allem mental groß die Belastung eines solchen Turniers ist. Da war heute keine Frische mehr da, sondern nur noch der pure Wille“, so Schmidt-Busse über die spielerischen Probleme der deutschen Mannschaft am Turnierende. Ablesbar war das gegen England beim Verhalten im gegnerischen Kreis („Da haben wir es heute zu kompliziert gemacht, wollten den Ball förmlich ins Tor tragen“, kritisierte der Bundestrainer) und auch bei den Strafecken („das war heute unglaublich unsauber bei der Herausgabe und im Stopp“).
Und so verpuffte die spielerische Überlegenheit fast ohne Nutzen. Dabei begann das Spiel mit einem frühen Erfolgserlebnis, als Xaver Kalix eine schöne Kombination im Fallen zum 1:0 abschloss (6.). Doch fortan verteidigte England alle deutschen Angriffe erfolgreich und war bei seinen Kontern oft brandgefährlich. Nicht verwunderlich war es deshalb, dass die Briten unmittelbar vor der Halbzeitpause auf diese Weise zum Ausgleich kamen. „Aber sonst haben wir die englischen Konter gut verteidigt“, wollte Schmidt-Busse mit seinen Schützlingen nicht ins Gericht gehen.
Die zweite Hälfte blieb torlos, so dass ein Penaltyschießen über Sieg und Niederlage entscheiden musste. Anton Brinkman (er kam zur Halbzeit absprachegemäß für Konstantin Junke ins Tor und war dann auch im Shoot Out im Einsatz) musste den ersten englischen Versuch passieren lassen, parierte dann aber die nächsten beiden Schüsse. Auf deutscher Seite war es mit einem Fehlversuch (Kalix) losgegangen, doch danach trafen Robert Duckscheer, Luca Wolff und Emil Schaefer. Da England nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich seinen fünften Versuch nicht verwandeln konnte, musste Christopher Kutter gar nicht mehr antreten, Deutschland stand mit 3:2 als Sieger des Penaltyschießens fest. „Wir hatten das immer mal wieder bei den verschiedenen Länderspielmaßnahmen hinten mit angehängt, aber sonst nicht speziell trainiert“, sagte der Bundestrainer zum Penalty-Wettbewerb.
„Wir haben hier ein gutes Aufbauspiel und ein zwingendes Powerplay entwickelt. Defizite gab es noch im Tempo bei 1:1-Situationen und manchmal bei der individuellen Verteidigung. Dass wir mehr Ecken herausgearbeitet haben als alle anderen Mannschaften, zeigt unsere Qualität“, bilanzierte Benedikt Schmidt-Busse die Turnierwoche und lobte dabei seine Schützlinge auch auf andere Weise: „Alle haben gut mitgearbeitet und eine sehr professionelle Einstellung gezeigt.“ Mit den vielen nach Belgien gefahrenen Eltern wird man den Turniersieg feiern und morgen nach einer Abschlussbesprechung die Heimreise antreten.
Tore:
1:0 Xaver Kalix (6.)
1:1 England (34.)
Penaltyschießen:
2:1 England
2:2 Robert Duckscheer
2:3 Luca Wolff
3:3 England
3:4 Emil Schaefer'
E: 7 (0) / 3 (0)
Grün: 3/2
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