Durch den Sieg über Belgien setzte sich Malaysia am letzten Spieltag wieder an die Tabellenspitze, und Deutschland musste das abschließende Spiel gegen die Niederlande gewinnen, um im Endklassement auf Platz 1 zu stehen. Die DHB-Auswahl hielt diesem Druck (wenn man bei solch einem Turnier davon sprechen kann) stand, besiegte dank einer herausragenden Strafeckenquote die Holländer verdient mit 5:3 und ging somit als Turniersieger 2010 hervor. Wie die niederländischen Mädchen verteidigten also auch die deutschen Jungs ihren Gesamtsieg vom Vorjahr erfolgreich.
„Die Ecken waren heute natürlich hervorragend, aber auch sonst bin ich mit unserem hoch überlegen geführten Spiel sehr zufrieden“, äußerte sich Bundestrainer Christoph Bechmann nach Spielende. Er fand, dass sich die Überlegenheit seiner Mannschaft nur bedingt im Endergebnis widerspiegelte. Auch wenn es für die Zuschauer vielleicht nicht immer der Hochgenuss war, vermied die deutsche Mannschaft einen offenen Schlagabtausch, sondern legte das Hauptaugenmerk auf Spielkontrolle, die mit viel Geduld ausgeübt wurde. Die meist sehr tief stehenden Holländer sollten nicht zu vielen Kontern eingeladen werden.
Die stärkste Waffe an diesem Tag war eindeutig die Strafecke. Bei vier erfolgreichen Abschlüssen aus sechs Versuchen hatte die DHB-Auswahl eine überragende Quote und mit Joshua Delarber einen treffsicheren Vollstrecker. Neben drei Delarber-Eckentoren verwandelte auch Kapitän Alexander Schöllkopf eine Standardsituation. Mit zwei Toren aus drei Ecken hatten aber auch die Holländer, die mit diesem Team im Juli die U16-Europameisterschaft (ohne Deutschland) spielen werden, eine vorzeigbare Strafecke. Die einzigen beiden Feldtore des Tages fielen in der ersten Halbzeit innerhalb von vier Minuten.
Das Turnierfazit nach einem durchwachsenen Spiel (4:4 gegen Belgien) und zwei sehr konstanten Leistungen bei den Siegen gegen Malaysia und Niederlande fiel bei Christoph Bechmann äußerst positiv aus: „Sehr gefallen hat mir, dass wir gute und schnelle Stürmer haben, auch die Abwehrarbeit ist schon sehr weit entwickelt, gleiches gilt auch für das Mittelfeldspiel. Mit diesen Qualitäten haben wir uns hier verdient durchgesetzt.“
Nicht zum Einsatz kamen heute Timor Oruz und TW Tobias Weißer.
Tore:
0:1 Joshua Delarber (E, 10.)
1:1 Hajo Meijer (16.)
1:2 Leon Willemsen (20.)
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1:3 Joshua Delarber (E, 39.)
1:4 Alexander Schöllkopf (E, 47.)
2:4 Dan van Hout (E, 49.)
2:5 Joshua Delarber (E, 66.)
3:5 Tijn Lissone (E, 70.)
E: 3 (2) / 6 (4)
Gelb: Hiebendaal (NL/64.)
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