Drei Viertel war es ein vergleichsweise “normales” und ruhiges Derby zwischen Wacker und Rot-Weiss.
Beide Mannschaften standen sehr sicher in ihren Verteidigungs-Systemen, so daß Ecken wie auch Torchancen in einem ausgeglichenen Spiel mehr als Mangelware waren. Nur einmal ‘knackten’ die Rot-Weiss-Gäste das gegnerische System und erzielten nach langem Ball aus der eigenen Hälfte das 0:1 durch Niklas Burger (40.).
Im letzten Spiel nahm das Spiel dann an allen Fronten aber Fahrt auf. Wacker deutlich Spiel-bestimmender nun mit Offensiv-Drang, Rot-Weiss aber immer brandgefährlich auf Konter lauernd.
Zusätzlich stieg die ‘Stimmung auf und neben dem Feld’: Zunächst haderten die Wacker-Herren und ihre Zuschauer schwer während der letzten zehn Minuten, als in 2-3 Kreis-Situationen der erwartete Ecken-Pfiff ausblieb - schwierige Grenzfälle.
Als dann 80 Sekunden vor Schluss der 43-jährige Stephan Köhler, der in der Herbst-Hinrunde sich noch einmal bereit erklärt hatte gelegentlich auszuhelfen, einen von der Mittellinie in den Kreis zischenden Ball zum 1:1-Ausgleich ins Tor lenkte, kochten die Emotionen auf Seiten der Rot-Weißen und ihres Anhangs hoch - da man den Schlag von der Mittellinie als gefährlich einstufte; definitiv der nächste Grenzfall.
Das alles war aber nur ‘Vorgeplänkel’ zu einem Zweikampf außerhalb des Kreises im Wacker-Viertel 30 Sekunden vor Schluss. Jetzt hatte die Wacker-Seite wieder große Probleme, einen Ecken-Pfiff gegen sich zu verstehen und zu akzeptieren (in einer Situation, die man selbst als, wenn überhaupt, ‘Freischlag gegen’ ansah); definitiv ein weiterer Grenzfall.
Niklas Burger ließ sich diese Chance dann nicht entgehen; mit etwas Glück rollte der Flachschlenzer zum 2:1-Siegtreffer für Rot-Weiss über die Linie.
Danach natürlich große Freude bei Rot-Weiss und großer Ärger bei Wacker; aber vermutlich soll ein Derby ja auch so enden.
Die Wacker-Herren verabschiedeten nach dem Spiel ihre Trainerin Kathrin Köhler (die das letzte halbe Jahr interimistisch geleitet hatte) mit dankbaren Applaus, während Rot-Weiss sich nun für die restliche Saison im Frühjahr schon einen nicht ganz kleinen Vorsprung von vier Punkten auf alle anderen Aufstiegs-berechtigten Mannschaften herausgearbeitet hat.
Tore: 0:1 Burger (40.); 1:1 Köhler (59.); 1:2 Burger (60., E)
Ecken: 1(0) / 2(1)
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