SchlagBaum

16. Februar 2007

Bernd Budes Berichte

Seit vielen Jahren nimmt Hockey in der Nassauischen Neuen Presse einen breiten Raum ein. Wie immer liegt das an einem erfolgreichen Verein in dieser Region und einem engagierten Journalisten. Der Journalist ist immer noch erfolgreich, Bernd Bude. Der Limburger HC kränkelt. Aber es gibt Visionen. Lesen Sie selbst. Und auch sonst noch einige Artikel aus "Budes Welt".

Limburger Hockey-Visionen
- von Bernd Bude -


Limburg. „Wir haben Träume und Visionen und in der Hinterhand einen Masterplan“, so singen die Sportfreunde Stiller in ihrem Lied zur Fußballweltmeisterschaft 2006. Getreu diesem Motto wollen der 1. Vorsitzende des Limburger Hockey-Clubs (LHC), Peter Krischke, und dessen Stellvertreter Heiner Walter handeln. Die beiden haben einen Plan ausgeheckt, der fast schon unvorstellbar klingt. Limburg und das Gelände des Limburger Hockey-Clubs sollen zu einem Hockey-Leistungszentrum werden, nachdem der LHC schon seit Jahren das Prädikat „Olympiastützpunkt“ genießt.

Geografische Lage ist „hervorragend“

Heiner Walter ist Architekt und hat sich zunächst Gedanken gemacht, was aus dem nach seiner Ansicht nach nicht mehr sanierungsfähigen Clubhaus passieren könnte. Wie er meint, sollen aus Träumen und Visionen Realitäten werden: ein Hockey-Leistungszentrum eben. Die Planungen scheinen für heutige Verhältnisse futuristisch, aber sie sind nach Auffassung von Heiner Walter und Peter Krischke mit der Hilfe von Behörden und mit Hilfe des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) zu verwirklichen. „Wir sind durch die nicht mehr vorhandene Sanierungsfähigkeit des bestehenden Clubhauses gezwungen zu handeln“, sagen die beiden Vorsitzenden des LHC. Die geografische Lage sei hervorragend. Neben dem LHC-Clubhaus gehören die angegliederten Grundstücke der Stadt, das Nutzungsrecht obliegt dem LHC. Laut Vereinbarung dürfen die Grundstücke jedoch nur für sportliche Zwecke genutzt werden. „Der Teil des Eduard-Horn-Parks ist ein Sondergebiet Sport“, erläutert Heiner Walter.
Nach seinen Plänen soll das Clubhaus – angedacht ist das Jahr 2010 – abgerissen werden und auf dem bestehenden Grundstück ein Gebäude mit drei Untergeschossen, einem Erdgeschoss und drei Obergeschossen entstehen. Die einzelnen Geschosse sollen verpachtet werden. Beispielsweise an Physiotherapeuten und Sportärzte. Das Gebäude beinhaltet eine Vereinsgaststätte, Gasträume für Sportler, die sich zu Lehrgängen in Limburg aufhalten, und Bereiche für Fitness- und Wellness sollen ebenfalls entstehen. Ein Schwimmbad darf bei den Planungen natürlich nicht fehlen.
Neben dem Gebäude soll auf den bisherigen Tennisplätzen eine Sporthalle gebaut werden, die nicht nur vom LHC, sondern auch von Schulen genutzt werden kann. 360 Zuschauer sollen in der Halle Platz finden, so dass Jugendturniere, aber auch das eine oder andere Meisterschaftsspiel der Herren- und Damenmannschaften an diesem Ort über die Bühne gehen könnten.
Auf dem bisherigen Brachland neben dem Kunstrasenplatz ist der Bau von Tennisplätzen geplant und auch die Freunde von Beach-Volleyball sollen sich an dieser Stelle austoben dürfen.

Unterstützung für den Schulsport

„Der Limburger Hockey-Club hat jetzt eine große Chance, sowohl als geeigneter Olympiastützpunkt weiterhin anerkannt zu sein, als auch im Bereich des Hallenhockeys zukünftig vom DHB als Trainingsstandort benannt zu werden“, so formulieren es die Ideengeber für das Hockey-Leistungszentrum. „Das Sportleistungszentrum LHC soll aber auch dem Schulsport sowie der Nachwuchs- und Talentförderung zur Verfügung stehen und somit begehrte Anlaufadresse für den Sport insgesamt sein.“

Heiner Walter ist sich sicher, wenn einmal „grünes Licht“ für das Projekt gegeben werden sollte, ist die Sache in einem Jahr angefertigt.

Limburger Alex Schütt regelt Miro Kloses Finanzen
- von Bernd Bude -


Limburg. Sie haben sich offenbar so angezogen, wie die Motten das Licht, und sie haben eines gemeinsam: Beide fühlen sich auf dem Sportplatz wohl, und beide haben oder hatten einen Torriecher, der seinesgleichen sucht. Es geht um den Fußball-Nationalspieler und WM-Torschützenkönig Miroslav Klose (28) und seinen Berater Alexander Schütt (37), der für den damaligen Erstbundesligisten Limburger HC, den Dürkheimer HC und die TG Frankenthal im Hockeysport auf Torejagd gegangen ist, auch einige Spiele in der deutschen Nationalmannschaft bestritten hat und nun als Spielerberater-Novize mit Klose einen „Fisch an der Angel“ hat, von denen es nur wenige in Europa gibt.

„Miro“ Klose wird von Spitzenclubs in ganz Europa umworben, und Alexander Schütt, der in Limburg wohnt, stolzer Vater zweier Kinder ist und aus der Gegend von Kaiserslautern stammt, steht seinem Schützling, der zurzeit für Werder Bremen spielt, nicht nur beratend zur Seite, sondern er ist auch der Hansdampf in allen Gassen, was die Belange des WM-Lieblings anbelangt.

Wann gibt es das schon einmal, dass ein Limburger einen Weltstar betreut, ihn innerlich pflegt, ihm Ratschläge gibt ? Alexander Schütt ist prädestiniert dafür. Er war im beruflichen Leben unter anderem als Redakteur für verschiedene Rundfunk- und Fernsehanstalten in Deutschland als Redakteur tätig und wurde nachher einer aus der Gilde der Spielerberater, die sich als Strippenzieher im Hintergrund des Profigeschäfts betätigen. Nicht alle haben einen guten Ruf, vielen wirft man Macht- und Raffgier vor, denn sie verdienen bei Transfers ihrer Schützlinge nicht schlecht.

Alexander Schütt hat Miroslav Klose 1999 kennen gelernt. Damals spielte der stets als unscheinbar beschriebene Junge für die Amateure des 1. FC Kaiserslautern und überraschte den einen oder anderen Fußballexperten wegen seiner Schlitzohrigkeit. Torhunger hatte der Junge schon immer. Schütt war beim Fernsehen Redakteur und freundete sich mit Klose an. „Wir hatten einen guten Draht von Sportler zu Sportler“, sagt Alexander Schütt. Es entstand schließlich ein Verhältnis der Freundschaft und des Vertrauens. Schütt ist nunmehr verantwortlich für alle Bereiche, die das sportliche Leben Kloses betreffen. Kloses Vertrag bei Werder Bremen datiert noch bis 2008. „Es gibt viele Vereine, die an Miroslav interessiert sind und es ist eine schwierige Entscheidung für ihn,“ sagt Schütt, ohne konkret einen interessierten Verein zu benennen.
Der Spielerberater bezeichnet seine Tätigkeit auf Grund seiner Eigenschaft als ehemaliger Sportler als befruchtend für seine Schützlinge. „Abzocken“ ist für Alexander Schütt jedenfalls ein absolutes Fremdwort.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat das Wort Spielervermittler im übrigen so definiert: „Es handelt sich um eine Person, die regelmäßig und gegen Entgelt Spieler mit einem Verein zur Begründung eines Arbeitsverhältnisses beziehungsweise zwei Vereine zur Begründung eines Transfervertrages zusammenführt.“ Die Spielervermittler arbeiten meist für mehrere Spieler und erledigen für ihre Schützlinge den oftmals lästigen Papierkram.
Alexander Schütt und sein Partner Burkhard Westerhoff beraten etwa 20 Lizenzspieler von der Bundesliga bis zur Regionalliga. Miroslav Klose ist da mit offiziell geschätzten 30 Millionen Euro Marktwert natürlich das Zugpferd der Agentur „ASBW“. Miroslav Klose folgt Mohammadou Idrissou von MSV Duisburg, der auf eine Million und 250 000 Euro geschätzt wird.
Miroslav Klose gleicht indessen einem Phänomen. Als Achtjähriger war er ohne jegliche Deutschkenntnisse in die Pfälzer Provinz gekommen. Der Sohn eines Fußballprofis und einer Handballnationalspielerin absolvierte eine Ausbildung zum Zimmermann und spielte mit 19 Jahren noch bei der SG Blaubach in der A-Liga, bevor er zum 1. FC Kaiserslautern wechselte. Dort spielte er unter anderem noch in der Oberliga gegen die Eisbachtaler Sportfreunde mit. Sein Ehrgeiz verhalf ihm zum Sprung in die Bundesliga-Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern, der er in zahlreichen Spielen um den Klassenerhalt zur Verfügung stand. Kloses Stern ging schon bei der Weltmeisterschaft in Südkorea und Japan auf, als er sich schon längst den Weg in die deutsche Nationalmannschaft geebnet hatte.

Miroslav Klose – ein Glücksfall für Alexander Schütt ? In finanzieller Hinsicht mit Sicherheit, denn es scheint absehbar, wann der heiß umworbene deutsche Fußballstar seine Füße in die Startlöcher steckt und von Werder Bremen ins europäische Ausland abwandert.

Kalte Schulter für die Golden Girls
- von Bernd Bude -


Und dann die Hände zum Himmel . . .!" Als der Stimmungshit nach Abpfiff des Damenfinales ertönte, herrschte endlich mal "meisterliche" Atmosphäre in der Alsterdorfer Arena. Bei den vom DHB ungeschickt angesetzten "Frühschichten" des HTHC im Halbfinale (12 Uhr) und gestern (11.30 Uhr) war die Alsterdorfer Arena zuvor bei 3800 Plätzen nur knapp zur Hälfte gefüllt. Viele Mitglieder der hanseatischen Hockey-Familie (8000 Aktive) zeigten den Golden Girls bei der ersten deutschen Doppelendrunde in Hamburg die kalte Schulter. "Die Identifikation mit Damenhockey ist nicht so groß, das fängt schon in den eigenen Klubs an", meinte Greta Blunck. Zudem überwiegt bei sieben Bundesliga-Damen- und -Herrenteams in Hamburg offenbar der Klub-Egoismus. Oder ist es Übersättigung? Ohne die im Viertelfinale gescheiterten Alster- und UHC-Herren fehlte vielen Anhängern offenbar die Lust, zwischen 25 und 38 Euro für ein Ticket zu berappen. "Die Leute haben doch auch Geld für den Skiurlaub", wunderte sich Greta Blunck. "Wenn die Hockeyleute nicht kommen, wer denn sonst?", sinnierte Michael Green, der mit dem HTHC 1997 bei der bis dato letzten Herren-Endrunde in Hamburg im Finale stand. Damals kamen mit 4300 Fans pro Tag fast so viele wie diesmal insgesamt (4500). Olaf Schirle von der veranstaltenden Deutschen Hockey-Agentur (DHA) zeigte sich indes "sehr zufrieden", hatte mit 1300 zahlenden Zuschauern pro Tag ohnehin zurückhaltend für die "schwarze Null" kalkuliert.
Gedämpfte Stimmung empfand auch Timo Weß vom Herren-Meister Krefeld: "Hockey-Hochburg Hamburg? Davon habe ich nicht viel gespürt", erklärte der Weltmeister. "Insgesamt war das alles sehr traurig."

 


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